Der Bunker

Bunker in Südtirol: Eine authentische Bühne des Kalten Krieges

Dieser Bunker in Südtirol wurde zwischen 1938 und 1942 als Teil der Sperre Toblach in den Dolomiten errichtet. Damals nicht fertiggestellt, fand dieser erst ab 1950 im Rahmen der NATO-Abwehrpläne gegen den Warschauer Pakt seinen Einsatz. Glücklicherweise wurde hier vergeblich bis 1993 auf sowjetische Panzerkolonnen gewartet, es kam also zu keinem "scharfen" Einsatz. Spionage und Geheimdienstätigkeiten fanden jedoch zuhauf statt. Vom Militär aufegegeben, kam der Bunker wieder in Privatbesitz. Seit 2017 beherbergt diese Bunkeranlage in Südtirol das BunkerMuseum.

 

Teil des "Alpenwalles"

Einer von 350 Bunkern in Südtirol

Rohbau 1938-1942

Damals nicht fertiggestellt

Fertigstellung 1950-1951

Ausgelöst durch Ausbruch Koreakrieg

Dienstzeit 1951-1993

Verteidigung NATO Südfront

Totalitäre Paranoia
1934-1943

Das Bunker Museum befindet sich im ehemaligen Werk 1 der ehemaligen Sperre Toblach, als Teil des so genannten Alpenwalles, an einem Engpass zwischen Innichen und Toblach in den Dolomiten gelegen. Ab Mitte der 1930er wurden vor allem die Grenze zu Frankreich sowie jene zu Jugoslawien befestigt. Der „Anschluss“ Österreichs 1938 an das Deutsche Reich wurde vom italienischen Bündnispartner mit Misstrauen zur Kenntnis genommen. Aufgrund des Kriegsausbruches wurden die Arbeiten am Alpenwall nicht abgeschlossen.

Zwischen Kaltem Krieg und Dritten Weltkrieg
1950-1993

Ab 1950, mit dem Einsetzen des Kalten Krieges wurden die Bunkeranlagen in Südtirol aufgrund der vom Ostblock ausgehenden Bedrohungslage fertiggestellt und in den aktiven Dienst gestellt. Deren Aufgabe bestand in der Abwehr eines möglichen Angriffes des Warschauer Paktes aus Österreich über das Pustertal in Richtung der NATO Südflanke. Dutzende Bunker in Südtirol entlang der Hauptverkehrsachsen standen daher bis 1993 jederzeit in Einsatzbereitschaft. Selbst der Einsatz von Nuklearwaffen war in diesem Kontext nicht ausgeschlossen.

Spitzel, Spione und Fake-Touris
1938-1993

Seit jeher „genoss“ das Hochpustertal aufgrund seiner strategischen Lage intensive Spionagetätigkeit. Vor dem Ersten Weltkrieg spionierten die Italiener intensiv gegen österreichische Festungen in der Region. Vor dem Zweiten Weltkrieg spionierten die Deutschen den Bau der Alpenwall-Bunker aus, und während des Kalten Krieges intensivierte sich die Spionage durch gleich mehrere Geheimdienste des Warschauer Pakt nochmals. Weitere Umstände führten zu anhaltender Spionagetätigkeit und verdeckten Operationen in dieser sensiblen Region.

Geschichte zum Anfassen
Ab 2017

Alle oben dargestellten Themen werden im BunkerMuseum in Toblach plastisch und eindrücklich dargestellt. Artefakte und neue Technologien, vor allem aber die Örtlichkeit erlauben es, die „Geschichte anzufassen“, hautnah zu erleben. Ein Besuch im BunkerMuseum ist daher ein emotionales Erlebnis, weshalb es sich primär als Lehr- und Lernstätte für die jungen Generationen versteht. Selbstverständlich steht das BunkerMuseum als Sehenswürdigkeit allen Interessierten, egal ob Bewanderte, Zufalls Besucherinnen, Familien und generell Menschen jeglichen Alters und Herkunft offen.

Das Museum

Infos & Kontakt